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Die Spaltung und der Fall in die Dualität als Ursache der Entstehung von Gut und Böse und unser Weg zurück in die Einheit
Mittels des Prozesses der Differenzierung erschuf Gott innerhalb seines Selbstes Teilbewusstseine, die in der Lage waren, diskrete Aspekte seines Selbstes und seiner Schöpfungen zu verkörpern. Diese Diskretisierung des Gottes-Bewusstseins ist die Voraussetzung dafür, dass Teile Gottes miteinander in Beziehung treten können.
Damit diese Teil-Bewusstseine jedoch auch als scheinbar vollkommen voneinander getrennte, eigenständige „Persönlichkeiten“ auftreten und Schöpfung individuell erfahren konnten, war ein weiterer Schritt erforderlich: Die Erschaffung der Illusion der Trennung, der Dualität.
Nur durch diesen Schritt konnten Teile des Göttlichen Bewusstseins sich selbst als Götter erfahren. Nur durch diesen Schritt war es für die so entstandenen „Götter“ möglich, aus eigenem freien Willen heraus individuelle Schöpfungen zu kreieren. Und nur so konnten sie diese individuell wie kollektiv in ihrer Erfahrung kennenlernen, aus den sich daraus ergebenden Konsequenzen lernen und sich auf der Ebene der allverbundenen Seelen in ihrem Bewusstsein weiterentwickeln.
Die Entstehung der Dualität
Zu rigend einem "Zeitpunkt" der Schöpfung entschied sich Teil der Göttlichen Bewusstseins- und Schöpfer-Entitäten dazu, sich als unabhängige Schöpfergötter erfahren zu können. Diese Abspaltung vom Göttlichen Quellbewusstsein führte zu einer Art "Kernspaltung", in der jeder Aspekt in entgegengesetzte Fragmente aufgeteilt wurde. Und so entstanden die großen Polaritäten "hell- dunkel", "groß-klein", "warm-kalt", "hier-dort", "rechts-links", "oben-unten", "vorne-hinten", "männlich-weiblich", "gut-böse"...
Die Erfahrung der Dunkelheit ist nur durch die Leugnung ihres Gegenteils, des Lichtes möglich. Ohne das, was wir als „das Gute“ bezeichnen, hat das, was wir als "das Böse" bezeichnen keinerlei Bedeutung, keinen Inhalt für uns. Der Begriff "böse" wäre nur ein leeres Wort; weder die vergleichende Erfahrung von Gut und Böse, noch die bewusste Wahl wären möglich. Ohne das, was "klein" ist, können wir das, was "groß" ist nicht als "groß" wahrnehmen, da das Große immer den relativen Bezug zum Kleinen braucht, um erfahren werden zu können. Ohne die Qualität, die wir als "männlich" kennen, können wir die Qualität des "Weiblichen" nicht als "weiblich" erfassen. Und wir können das Männliche nur im Kontext des Gegenpols "weiblich" in unserer Erfahrung mit Leben füllen.
An dieser Stelle wird es jedoch für unser tieferes Verständnis essenziell, eine genauere Differenzierung bezüglich der Begriffe "Polarität" und "Dualität" vorzunehmen. Beides sind Zweiheiten und innerhalb der Dualität erfahrbar. Wir müssen dennoch beide voneinander unterscheiden, damit wir das Zusammenspiel im Kontext unseres eigenen Seins und damit verbunden die Konsequenzen für die Möglichkeit der "Erschaffung und Erfahrung des Bösen" wirklich verstehen können.